Botschafterin
„Als Dörthe Bräuner und Leena Molander auf mich zukamen und fragten, ob ich die Schirmherrschaft übernehmen wolle, da musste ich nicht lange überlegen.
Meine Mutter erkrankte an Krebs, als ich noch sehr jung war und als ich fast erwachsen war, da starb sie schließlich. Ich war also selbst mal ein Kind krebskranker Eltern. Ich weiß, wie es sich anfühlt, in so einer Situation zu stecken. Als Kind mitzuerleben, wie die Welt, die so sicher und unerschütterlich wirkt, langsam um einen herum zu bröckeln beginnt. Ich kann mich noch gut erinnern, da war ich vielleicht zwölf oder dreizehn Jahre alt und kam von der Schule nach Hause, hatte einen Bärenhunger, stürmte erwartungsfroh durch die Haustür und fand meine Mutter (mal wieder) erschöpft und sehr klein auf dem Sofa liegend vor. Die Küche war dunkel und verwaist und ich irgendwie wütend und dann sofort sehr schuldbewusst.
KEKK* leistet Wunderbares. Der Gedanke, der dahinter steckt, berührt mich ganz tief in meinem Herzen. Der Gedanke, den Kindern ein Stück Normalität im permanenten Ausnahmezustand zukommen zu lassen, mit Hilfe der Paten eine Portion Leichtigkeit der Schwere entgegenzusetzen. Dieser Gedanke ist unterstützenswert. Eigentlich ist er sogar mehr als das, er ist lebenswichtig. Neben der Krankheit oder dem Tod gibt es schließlich eben auch die, die (über)leben. Ich glaube, ich hätte damals gern so einen Paten gehabt.
Ich freue mich sehr darauf, KEKK* ein wenig weiter in die Öffentlichkeit zu rücken. Viel zu wenig Menschen wissen, dass es dieses Projekt gibt. Und ich bin sehr stolz, dass ich jetzt ein kleiner Teil davon sein darf.
Es ist mir eine Ehre.”
Christina Haacke wurde 1978 in Bremen geboren. Sie ist Dipl.-Journalistin und hat als Redakteurin und Moderatorin für die verschiedensten privaten und öffentlich-rechtlichen Radiosender gearbeitet. Nach Stationen in Hannover und Berlin lebt sie seit drei Jahren mit Mann, Tochter und Katze in Tornesch, in der Nähe von Hamburg. 2011 erschien ihr erster Roman „Payoff” im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag. 2014 veröffentlichte sie ihr zweites Buch. In „Der Koffer meiner Mutter” setzt sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinander: Als sie elf Jahre alt war, erkrankte ihre Mutter an Krebs und starb daran acht Jahre später.
*KEKK wurde 2015 in KuL (Kindesglück & Lebenskunst e.V.) umbenannt