Christina Haacke liest „Heute bin ich“
Darum geht’s:
Fische sehen immer alle gleich aus? Oh nein. Zumindest nicht im Bilderbuch von Autorin Mies van Hout. Sie zeigt wie fröhlich, wütend, traurig, neidisch oder auch albern Fische gucken können. Das klingt etwas merkwürdig? Ist es aber gar nicht. Probiert es mal aus. Es lohnt sich!
Darum lesenswert:
Wie soll man an Gefühle kommen, die man selbst nicht wirklich spürt? Die aber da sind, unter der Oberfläche des Alltags verborgen und heraus möchten. Um jeden Preis. Gerade Kinder können ihre Empfindungen oft nicht äußern und genau sagen, wie es ihnen geht. Fragt man ein trauerndes Kind beispielsweise, wie es ihm heute gehe, dann bekommt man oft nur ein Schulterzucken oder ein Nicken zurück. Das Bilderbuch “Heute bin ich“ setzt genau da an. Diese vielen Fische zeigen genau, wie sie gerade fühlen. Da ist ein dicker, träger Fisch mit rollenden Augen, der sich schrecklich langweilt. Und dann ist da dieser rote Fisch mit dem weit aufgerissenen Maul, der voller Zorn ist. Oder auch der kleine Fisch in der Ecke, der ganz keck hochschaut, lächelt und ganz viel Mut ausstrahlt. Beim Durchblättern des Buches passiert etwas. Man reagiert auf die Bilder, lächelt, schmunzelt, ist beeindruckt, aber vor allem fühlt man mit.
Ein wunderbares Buch, um zu spüren. Ein wunderbares Buch, um Zugang zu den Gefühlen zu bekommen, die endlich befreit werden wollen. Und ein Buch, was seit 2012 nicht mehr aus den Bücherregalen in den Kinderzimmern wegzudenken ist. Kein Wunder, dass der Klassiker „Heute bin ich“ mittlerweile in der 21. Auflage erschienen ist.
Kurzcheck: „Heute bin ich“
KuL-Lesenswert-Sterne: 5 von 5
Autorin und Illustratorin: Mies van Hout
Verlag: aracari Verlag
Für wen: Für Kinder zwischen 3 und 6 Jahre
Format: Gebunden, Querformat
Preis: 13,90 Euro