Zeit der Trauer
Ressourcenstärkung in der Trauer
Erkrankt ein Elternteil schwer, erträgt die Familie diese Situation häufig allein durch die Hoffnung auf Besserung. Verstirbt das Elternteil jedoch, verwandelt sich die Hoffnung in Hoffnungslosigkeit und unsagbare Trauer.
Der hinterbliebene Partner hat verständlicherweise keine Kapazitäten, um den Kindern in dieser für alle traumatischen Situation stabil begleitend zur Seite zu stehen.
Hier möchte unser Konzept der Trauergruppen Unterstützung anbieten.
Trauergruppe für Kinder ( im Alter von 3 bis 6 und von 6 bis 12 Jahren) und für Jugendliche
„Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.“ (Hans Christian Andersen)
Unter Leitung ausgebildeter Trauerbegleiterinnen werden die Kinder und Jugendlichen in eigenen Gruppen ihre neue Lebenssituation beleuchten und gemeinsam Wege erarbeiten, um wieder gestärkt am Leben teilzunehmen. Diese Möglichkeit des Austauschs mit anderen, ebenfalls betroffenen Kindern/Jugendlichen kann dazu genutzt werden, sich den eigenen Emotionen, Ressourcen und Ängste bewusst zu werden und TROTZ des Verlustes mutig ihren Lebensweg weiterzugehen.
Hierin steckt der Präventionsgedanke: Rechtzeitig gestärkt, entwickeln Kinder und Jugendliche sich im Bewusstsein der Lebensveränderungen und nicht im Schatten der elterlichen Erkrankung und des Verlustes. Das verstorbene Elternteil darf in das Lebensbild eingebaut werden, Gedanken an ihn dürfen schmerzhaft, aber auch schön sein. Die Erinnerung an die Zeit mit dem geliebten Menschen kann somit zu einem wertvollen Gut werden.
Trauergruppe für Eltern nach Partnerverlust
„Den eigenen Tod, den stirbt man, mit dem der anderen muss man leben.“ (frei nach Mascha Kaleko)
Auch das hinterbliebene Elternteil ist durch das Versterben seines Partners erheblich traumatisiert. Die Hoffnung, die steter Begleiter während der Erkrankungsphase war, hat sich aufgelöst.
In dem Trauerworkshop, den wir für Erwachsene anbieten, kann der Hinterbliebene sich während der Zeit, in der seine Kinder in ihre Trauergruppe gehen, mit anderen Betroffenen unter Begleitung einer erfahrenen Trauerbegleiterin austauschen, um Mut und Unterstützung zu erfahren, um wieder gut für sich und seine Familie sorgen zu können. Behutsam werden die (Trauer-)Wege angeschaut und neue gefestigt.
Schritt für Schritt wird eine anders-neue Balance hergestellt.
Die Autorin Nike Laurenz hat einen Artikel über das Thema Verlust eines Elternteils/Partners in der Familie geschrieben. Unter dem Titel „Papa riecht nach Tod“ wurde dieser im Spiegel.de veröffentlich. Sie beschreibt die Situation in der Familie sehr einfühlsam und realitätsgetreu.
Trauergruppe für Eltern nach stiller Geburt sowie Trauergruppe nach Kindsverlust
Der Tod des eigenen Kindes ist der schlimmste Verlust, den ein Mensch erleben kann.
Das Leid und der Schmerz sind unvorstellbar.
Das gesamte Familiensystem gerät ins Wanken, besonders betroffen sind auch die Geschwister des verstorbenen Kindes. Sie verlieren neben dem Geschwister auch die Geborgenheit durch die elterliche Sicherheit und den bekannten Strukturen.
Der Trauerprozess ist ein wichtiger Aspekt in dem Begreifen, dass das Kind nie mehr wiederkommt. Ein Gefühl der Ohnmacht und tiefen Verzweiflung breitet sich in der Familie aus.
Die meisten Menschen können Verlustschmerz aus eigener Kraft überwinden und ihren Trauerweg konstruktiv gehen.
Sie verfügen über Resilienz. Resiliente Menschen sind in der Lage, nach Krisen oder schweren Verlusterfahrungen ihre innere Stabilität und ihr Gleichgewicht selbst wiederherzustellen.
Hierbei unterstützen wir durch das Angebot der Teilnahme an spezielle Gruppen, geleitet durch professionelle Fachkräfte.
Trauergruppe für Hinterbliebene nach Suizid
Nimmt sich ein naher Angehöriger das Leben, belastet das die Hinterbliebenen extrem.
Schuldzuweisungen, Selbstvorwürfe und Scham erschweren die Trauer.
Wenn die Hinterbliebenen von dem Suizid erfahren, erleiden sie meistens einen Schock. Der Suizid wird in der Regel auch kriminologisch untersucht, was die persönliche Abschiednahme und die nötige Ruhe zum Begreifen des Geschehens extrem stört.
Suizide können Schuldgefühle und Selbstvorwürfe bei den Hinterbliebenen hervorrufen. Dazu kommen häufig noch Schamgefühle, so dass sich Hinterbliebene häufig zurückziehen. Angesichts dieser Belastungen liegt die Vermutung nahe, dass Hinterbliebene die Trauer nach einem Suizid schwerer bewältigen als nach einem anderen Versterben durch einen Unfall oder eine Erkrankung z.B. So erschweren diese Faktoren (zB Schamgefühl, Schuldgefühl, Selbstvorwürfe) und die damit einhergehende Vereinsamung den Trauerprozess.
In Trauergruppen mit der schwerpunktmässigen Thematik der erschwerten Trauer nach Suizid finden die Hinterbliebenen Möglichkeiten, um in dieser Situation mit den geeigneten Ressourcen ihren weiteren Lebensweg zu gestalten. Durch Gespräche mit ebenfalls Betroffenen finden sie Entlastung und erfahren Verständnis.
Alle Gruppen werden von professionellen Trauerbegleiterinnen geleitet.